Vom 30.09. bis 02.10.2022 fand bei der Jugendfeuerwehr Barksen das so genannte Berufsfeuerwehr-Wochenende statt. Von Freitag bis Sonntag hieß es für die insgesamt 14 Jugendlichen immer in Bereitschaft zu sein, um schnellstmöglich bei einem Einsatz reagieren zu können. Das Gefühl einer Berufsfeuerwehr wurde hier Wirklichkeit.
Am Freitag starteten die Jugendlichen um 17 Uhr am Dorfgemeinschaftshaus
„Hohensteindiele“ in Barksen und haben ihre Wochenend-Schicht übernommen. Es begann demnach mit der Dienstplanbesprechung und somit der Einteilung auf die Fahrzeuge. Im Anschluss wurden die einzelnen Positionen noch einmal besprochen, damit jeder genau weiß was er im Einsatzfall zu tun hat. Nachdem die Schlafräume in Form von Feldbetten aufgebaut und eingerichtet waren, gab es Abendessen. Am frühen Abend erklang zum ersten Mal der Gong: Feuer Hecke war über die Alarmstimme zu hören. Somit machten sich einige Jugendliche auf den Weg das Feuer zu bekämpfen. Während sie ein Standrohr setzten, um Wasser zu entnehmen und einen Löschangriff zur Brandbekämpfung aufbauten, wurde der verbleibende Teil der Jugendlichen zu einer eingeklemmten Person unter einem Fahrzeug alarmiert. Mit Unterstützung und dem Material unserer Schwerpunktfeuerwehr Hessisch Oldendorf haben die Jugendlichen zum ersten Mal in ihrer Feuerwehr-Laufbahn ein Hebekissen eingesetzt und mit schwerem technischem Gerät gearbeitet. Zum Abschluss hatten sie noch die Möglichkeit auf einem Großfahrzeug mitzufahren. Mit neuen Eindrücken konnten die Jugendlichen dann zu Bett gehen. Nach einer Alarmierung in den späten Abendstunden, welche sich schnell als Fehlalarm entpuppte, konnten sie endgültig einschlafen.
Gestärkt nach dem gemeinsamen Frühstück am Samstagmorgen besuchten alle gemeinsam die Bundeswehr-Feuerwehr in Bückeburg. Die Jugendlichen erhielten eine Führung durch das gesamte Gebäude und natürlich die Fahrzeughallen. Ein anderes Aufgabengebiet erfordert andere Maßnahmen. Dies spiegelte sich in der Fahrzeugflotte wider und sorgte für große Augen! Das Highlight bei der Bundeswehr-Feuerwehr war die abschließende Spritztour mit dem größten Fahrzeug vor Ort: dem Z6, einem Flugfeldlöschfahrzeug. Nach der Rückkehr an den Standort war der Hunger groß und wurde deshalb direkt gestillt. Kurz darauf sind zwei Einsätze zur selben Zeit eingelaufen. Eine Gruppe fuhr zu einer Katze, welche von einem Dach gerettet werden musste. Hier kam die vier-teilige Steckleiter zum Einsatz und die Katze konnte somit unversehrt an den Besitzer übergeben werden. Die andere Gruppe wurde zu einem Baum auf einer Straße alarmiert. Da der Baum die Straße versperrte, wurden die Jugendlichen mit verschiedenen Sägen tätig und konnten somit die Straße wieder freiräumen. Im Anschluss fand ein Schichtwechsel statt. Die Jugendlichen fanden sich auf ihren neuen Positionen ein und besetzten ab sofort andere Fahrzeuge. Doch viel Zeit der Einarbeitung in die neue Position blieb nicht, denn ein besorgter Bürger meldete, dass seine Frau beim Spaziergang im Wald abgerutscht ist. Der gesamte Löschzug rückte aus, um die Frau aus der misslichen Lage zu befreien. Mit einer Schleifkorbtrage und Manpower konnte die Frau mit leichten Verletzungen aus dem unwegsamen Gelände gerettet werden. Für die Erstversorgung von Personen fand in der Hohensteindiele daraufhin eine kurze Schulung statt und die Jugendlichen lernten stabile Seitenlage, Puls fühlen und weitere wichtige Vorgehensweisen. Nach dem Abendessen wurde der gesamte Löschzug der Jugendfeuerwehr Barksen zu einem Flächenbrand alarmiert. Mit der Wasserentnahme aus einem Bach und drei Strahlrohren konnte das Feuer bekämpft werden. Währenddessen wurde ebenfalls ein Hydroschild in Betrieb genommen. Nach einer
Nachtwanderung war nun auch der zweite Tag zu Ende und die Jugendlichen nutzten die Nachtruhe, um sich für den nächsten Tag zu regenerieren.
Am Sonntag klingelte der Wecker nämlich erst, als die Jugendlichen bereits bei einem Wohnungsbrand zugange waren. Das gesamte Erdgeschoss eines Gebäudes war verraucht, weshalb die Jugendlichen mit Atemschutzgeräten zur Personensuche vorgegangen sind. In dem verrauchten Bereich galt es ein Rätsel zu lösen, was für viele ein Hindernis darstellte. Allerdings kam jeder Trupp zu dem richtigen Ergebnis. Die Stunden nach dem Frühstück waren von Aufräumarbeiten gezeichnet. Nachdem die Unterkunft sauber war, ging es zu einem letzten Einsatz: eine Person treibte auf der Weser und musste gerettet werden. Dank der Hilfe der Ortsfeuerwehr Großenwieden stand den Jugendlichen ein Boot zur Verfügung. Vielleicht war es DAS Highlight an dem Wochenende?! Jeder Jugendliche durfte ein paar Runden auf dem Boot mitfahren und übte in diesem Zuge die Rettung einer Person auf dem Wasser.
Am Sonntag-Nachmittag wurden die Jugendlichen dann mit vielen neuen Eindrücken und gewonnenen Fähigkeiten an ihre Eltern übergeben und das Berufsfeuerwehr-Wochenende ging zu Ende. Ganz unter dem Motto „Einmal wie die Großen“ wird die Jugendfeuerwehr Barksen ein solches Event auch in den nächsten Jahren wiederholen.
